Wie geht es mir? Wie bin ich energetisch aufgestellt? Ist mein Energiemanagement noch in Ordnung oder hat sich vielleicht etwas verändert und es wäre sinnvoll etwas anzupassen. Energiemanagement ist ein ongoing-process. Halbjährlich darüber zu schauen, ob die Parameter noch stimmen, ist in unserer schnelllebigen Welt notwendig und sinnvoll.
Saundra Dalten-Smith (Ärztin und Autorin) unterscheidet sieben Kategorien von Erschöpfung und empfiehlt entsprechend der Art der Erschöpfung andere Massnahmen zu ergreifen. Diese Erkenntnis war für mich deshalb so sinnvoll, weil wir alle die Situation kennen, völlig KO zu sein und trotzdem nicht entspannen oder gar schlafen zu können. Es tönt deshalb völlig logisch für mich regelmässig Bilanz zu ziehen und zu schauen, in welcher Kategorie denn meine Erschöpfung liegt und aktiv etwas dagegen zu tun, statt auf das nächste lange Wochenende oder die nächsten Ferien zu warten.
Die 7 Arten der Erschöpfung – und was wir dagegen tun können
Emotionale Erschöpfung: Nach einem Tag voller Konflikte und Dissonanzen, oder wenn wir unsere Gefühle verstecken mussten, fühlen wir uns häufig niedergeschlagen. Emotionale Erholung bedeutet daher in erster Linie, sich zeigen zu können – z.B. bei Partner:in, Freund:in oder Therapeut:in. Es kann auch helfen, seine Gefühle aufzuschreiben.
Körperliche Erschöpfung: Nach einem anstrengenden Tag vor dem Computer, in der Kita, an der Kasse oder in der Bahn können Sport, Yoga, Stretching oder Atemübungen Abhilfe schaffen.
Mentale Erschöpfung: Tritt vor allem nach langen Phasen der Konzentration ein. Diese Art der Erschöpfung äußert sich häufig in Konzentrations- und Schlafstörungen. Hilfreich sind hier vor allem regelmäßige Pausen, aber auch Meditation, Dankbarkeitsübungen oder Tätigkeiten, die Freude bereiten.
Soziale Erschöpfung: Nach einem Tag voller anstrengender Kontakte kann Alleinsein Wunder wirken. Oder sich mit Menschen zu umgeben, die nichts von einem fordern und wollen (anders als Vorgesetzte oder die Familie).
Spirituelle Erschöpfung: Du fühlst dich leer oder dein Leben erscheint sinnlos? Wer nicht religiös ist, kann sich ausserhalb der Gemeinde eine Organisation suchen, in der man sich zugehörig und geborgen fühlt. Ein Ehrenamt auszuüben, kann ebenfalls sinnstiftend und dadurch erholsam sein.
Sensorische Erschöpfung: Fast alle von uns sind täglich einer Informationsflut, Lichtreizen und Lärm ausgesetzt. Die sensorische Überforderung äußert sich häufig in Gereizt- und Dünnhäutigkeit. Abhilfe bringen Spaziergänge in der Natur, zu werkeln oder zu stricken, oder auch nur, die Augen zu schließen und vor allem das Handy wegzulegen.
Kreative Erschöpfung: Zum Beispiel durch starre Vorgaben bei der Arbeit oder allgemein im Tagesablauf. Gegenmittel: eine Ausstellung oder Lesung besuchen, ein Hörbuch hören, Musik machen, Joggen und sich an der Natur erfreuen – all das kann kreative Energie freisetzen.
Und dann wird nämlich der Schlaf von allein besser, wenn die Gedanken nicht mehr kreisen und der Nacken nicht mehr schmerzt.
Generell geht es wohl darum diese (und vielleicht noch andere) Kategorien wie Regler an einem Mischpult zu sehen und sie immer wieder miteinander in Balance zu bringen. So kann bei starker Erschöpfung leichte, moderate Bewegung sinnvoll und hilfreich sein. Sich dann aber auch noch körperlich völlig auszupowern, kann aber wiederum das Gegenteil bewirken und uns schaden.
Es kann sinnvoll sein, diese halbjährliche Reflexion mit einem Gegenüber zu machen, da wir manchmal dazu tendieren, wichtige Faktoren zu übersehen oder dann auch vor lauter Wald an Herausforderungen Lösungsmöglichkeiten nicht mehr sehen. Dann ist ein einmaliges Coaching eine wundervolle Sache.